Vielleicht haben Sie ein altes Möbelstück auf dem Flohmarkt oder dem Dachboden von Oma und Opa entdeckt und möchten genau diese alte Kommode oder Tisch, ohne zu viele aufwendige Arbeitsstunden, aufarbeiten?
Moderne Holzmöbel mit Astlöchern, Rissen und einer auffälligen Maserung liegen voll im Trend. Aber auch antike Möbel, die besten Zeiten scheinbar hinter sich, können echte Schmuckstücke sein und haben dazu oft ihren emotionalen Wert.
Wir verraten Ihnen im Folgenden ein paar grundlegende Tipps & Tricks um Oberflächen aufzufrischen und neu zu lackieren.
Dazu empfehlen wir Ihnen folgende Hilfsmittel bzw. Werkzeuge zur Hand zu haben:
- Lack oder die Farbe ihrer Wahl (Wir empfehlen Ihnen sich hierzu im zusätzlich im Fachhandel beraten zu lassen, denn je nach Material oder Holzart gibt es ganz unterschiedliche Produkte)
- Schleifpapier (Körnung 180 bzw. 240) bzw. Stahlwolle für runde Formen (bei gerbstoffhaltigen Hölzern wie Eiche oder Nußbaum immer mit einem Schleifflies abreiben, da es zu einer chemischen Reaktion kommen kann und Rostflecken auf der Oberfläche entstehen können)
- Spezielle Spachtelmasse für Holz
- (Verdünner (für eventuell festsitzende Lackschichten) und Spachtel)
- Breiter Pinsel / Farbrolle
- Schutzfolie zum Abdecken des Bodens
Vorbereitung:
Die Vorbereitung ist das A und O. Bevor Sie mit der Aufarbeitung beginnen, sollten Si das antike Objekt vorsichtig aber gründlich mit einem nicht zu feuchten Tuch reinigen und trocknen lassen. Es ist auch durchaus hilfreich ein Foto des Objektes vorher zu machen, damit später beim Zusammenbauen oder Wiederanbringen von Griffen, etc. keine Probleme auftauchen.
Bei einem alten Sekretär oder Schrank empfehlen wir Ihnen beispielsweise alle Schubladen herauszunehmen sowie Griffe oder metallene Verzierungen vor der Bearbeitung zu entfernen.
Alte Lackschichten und Farbreste entfernen:
Zunächst füllen Sie Kratzer und sonstige kleinere Mängel auf der Holzoberfläche mit der Spachtelpaste auf. Schleifen Sie nun das Möbelstück ab, damit die Oberfläche eben wird und die obere Schicht des alten Lacks befreit wird. Unser Tipp hier: Immer in die Faserrichtung des Holzes arbeiten. Sollte sich der alte Lack nicht entfernen lassen, können Sie zusätzlich mit Verdünner arbeiten. Hierbei eine kleine Menge auf das Holz geben, gleichmässig verteilen und ca 20 Minuten einwirken lassen. Dann die gelösten Lackschichten mit dem Spachtel vorsichtig abschaben und die Oberfläche noch einmal gründlich mit dem Schleifpapier anrauen.
Wir empfehlen Ihnen beim Verdünnungsprozess eine Schutzmaske zu benutzen und nach Gebrauch gut durchzulüften.
Auftragen der Farbe/Lacks:
Tragen Sie eine Schicht Farbe als Grundierung auf und lassen Sie diese vollkommen trocknen bevor Sie im Weiteren den Voranstrich und zuletzt den Deckanstrich auftragen. Das jeweilige Austrocknen der Farbe (siehe Trockenzeit auf der Verpackung) und die beschriebene Vorgehensweise garantieren eine gleichmäßige Farbabdeckung und eine längere Haltbarkeit der Farbe.
Nach dem Austrocknen können Sie im letzten Schritt wieder Griffe anbringen bzw. durch neue Griffe ersetzen, Schubladen einsetzen, etc.
Unser Tipp aus der Holzmanufaktur:
Prinzipiell raten wir dazu nur Objekte wie Fundstücke vom Flohmarkt oder alte Möbel mit geringem materiellem Wert in Eigenregie zu restaurieren, da kleinere Aufarbeitungsfehler den Wert des Möbelstücks nicht reduzieren.
Leider gibt es für die Möbelrestaurierung oder Aufarbeitung kein festes Rezept, da jedes Möbelstück seine Eigenheiten und besonderen Makel hat, die frühzeitig erkannt und gedeutet werden müssen um so Folgeschäden auszuschliessen, die eventuell später nicht rückgängig gemacht werden können.
Besonders wenn es sich um ein antiquarisch wertvolles Stück handeln sollte, welches möglicherweise auch noch eine Schellackoberfläche, antike Verzierungen, beschädigte Echtholzfurniere oder mit speziellen Beizen behandelt wurde, raten wir den Fachmann bzw. eine professionelle Restaurierungswerkstatt zu Rate zu ziehen.
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